📍Radka*, 32 Jahre, Bulgarin – 28. Februar 2018, bei Bockhorn, Niedersachsen 🇩🇪😢
Radka* ging an der B206 in Nähe der Aral-Tankstelle der Straßenprostitution nach.
Der Täter schlug ihr eine Eisenstange auf den Kopf und rammte ihr einen Schraubendreher in den Rücken. Dabei wurde sie lebensgefährlich verletzt.
Aus der NDR-Berichterstattung:
Irgendwann fuhr – so ihre Aussage – ein Mann mit seinem Auto auf den Parkplatz. Ein blaues Auto, das wisse sie noch genau. Der Mann sei freundlich und zugewandt gewesen, ließ sie ins Auto einsteigen, sodass sie sich aufwärmen konnte. Er fuhr sie zur nächsten Tankstelle, wo sie einen Energy-Drink kaufte. Kurz danach hätten die beiden in einem nahegelegenen Waldstück bezahlten Sex gehabt. Was danach passiert sei, traumatisiere die Frau bis heute. Sie erzählt: Der Mann habe sie unvermittelt gepackt, gewürgt, gegen ihren Kopf geschlagen und mit einem Schraubenzieher mehrfach auf ihren Rücken und ihre linke Seite eingestochen. „Er schaute mir direkt in die Augen. Er wollte mich umbringen“, sagt sie. Sieben Stichverletzungen werden später ärztlich dokumentiert. „Mir blieb die Luft weg. Ich dachte, dass ich gleich sterben werde.“ Sie, so sagt sie, rang mit dem Mann. Es sei ihr gelungen, den Schraubenzieher zu fassen zu bekommen. Erst dann machte er die Autotür auf und ließ sie gehen. Sie schleppte sich zur Straße, wo ein Autofahrer sie fand und mitnahm. Ihr linker Lungenflügel war durch die Stichverletzungen kollabiert, sie konnte kaum atmen. Dank zweier Notoperationen im Krankenhaus überlebte sie die lebensgefährlichen Verletzungen. Ihr ungeborenes Kind schaffte es nicht.
Erst Jahre nach dem Angriff identifizierte die Geschädigte den Angeklagten als mutmaßlichen Täter, als dieser unvermittelt wieder auf dem Parkplatz an der B206 auftauchte. L. fotografierte den Mann und verständigte die Polizei. Sie erzählt, dass sie sich erneut auf Sex mit dem Mann einließ, um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um dieselbe Person handele. Dieses Mal in der Nähe des Parkplatzes, um im Zweifelsfall schnell Hilfe holen zu können. Danach ist sie sich sicher: Es sei der Angreifer von damals. „Dieser Blick. Ich habe seinen Blick wiedererkannt“, beteuert sie.
Das Opfer erklärt an diesem Tag vor Gericht immer wieder, sie leide bis heute unter dem Angriff. Sie habe Panikattacken, Depressionen, Schlafstörungen, Schmerzen. Dem Angeklagten will sie nicht ins Gesicht schauen. „Das ist der Mann, der mir alles genommen hat“, sagt sie. Es gehe ihr bei dem Prozess auch darum, dass er keine anderen Frauen mehr verletzen könne.