📍 Anni*, 17 Jahre – 7. Februar 1976, Ort unbekannt 🇩🇪😢 

Der Täter, der 23 Jahre alte Günter S., manipulierte die 17 Jahre alte Anni erneut in die Prostitution, aus der sie zuvor ausgestiegen war. Sie traten auf seine Veranlassung am Bahnhof als Pärchen auf, um sich von Gastarbeitern ansprechen zu lassen. Zu dritt fuhren sie dann laut Gericht „in die Wohnung des jeweiligen Gastarbeiters, wo der Angeklagte den Preis für den Geschlechtsverkehr aushandelte, das Geld in Empfang nahm und während des Geschlechtsverkehrs in einem Nebenraum wartete“. Auf diese Weise vermittelte S. Anni* an einem Abend bis zu fünf Freier. „Das Geld behielt er für sich und bezahlte davon den gemeinsamen Lebensunterhalt“

Das Gericht entschied auch auf versuchten Mord: „Ob er bei dem von der Zeugin A. versuchten und von ihm unterstützten Selbstmord entsprechend seinem Plan, sie „allein in den Selbstmord zu treiben“, als mittelbarer Täter gehandelt hat, kann dahinstehen. Er hat die Tat jedenfalls in dem Augenblick als unmittelbarer Täter begangen, als er sich am Mittag des 7. Februar 1976 entschloß, sie allein in dem Hotel zurückzulassen, obwohl er nicht mehr damit rechnete, daß sie die Einnahme von 30 Schlaftabletten überleben werde. Schon in der Nacht davor hatte er von der Herbeiholung eines Arztes abgesehen, „weil es ihm gerade auf ihren Tod ankam““

Um ihre Rettung zu vereiteln, unterrichtete er die Rezeption des Hotels davon, „daß seine Begleiterin noch schlafe und das Zimmer noch für einen weiteren Tag gemietet werden solle“. Daraufhin entfernte er sich unter einem Vorwand und kehrte nicht mehr zurück. 

„Ihm war klar, daß aufgrund seiner Angaben … an diesem Tag vom Hotelpersonal niemand mehr in das Zimmer kommen und A. auffinden werde“. Dieses tVorgehen sollte Anni*s Rettung verhindern und diente damit der Herbeiführung ihres Todes. 

Von Redaktion

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