✝️ Helle Junker-Davidson, 21 Jahre, Dänin – 15. April 1987, Hamburg 🇩🇪💔

Am 25. April wollte die Wirtschafterin des Hauses Lübecker Straße 84 – Domizil mehrerer „Telefonsex- Prostituierter“ – von Helle („Gina“) Junker-Davidsen (21) die Miete kassieren. Als die Frau die Tür öffnete, entdeckte sie die Leiche der dänischen Prostituierten und ihres Freundes Mario Ziegler (22). Die beiden waren erschossen, Helle zudem gewürgt worden.

Als mutmaßliche Täter mußten sich schon am 25. April dieses Jahres der aus Bolivien stammende Hugo Victor Vargas (22) und der Türke Fikri Akmanlar (23) vor der Großen Strafkammer 1 des Landgerichts verantworten. Die Plädoyers waren am 5. Mai nach zehn Verhandlungstagen gesprochen, das Urteil sollte zehn Tage später verkündet werden. Doch in der Zwischenzeit stellte der Staatsanwalt einen neuen Beweisantrag (ein Gutachten beim BKA über Schmauchspuren). So kam es zu einer Neuauflage der Hauptverhandlung.

Vargas schilderte wortreich Stationen seines jungen Lebens, und wie er als „Strichjunge“ in die Homosexuellen-Szene von St. Georg abglitt. Zur Frage des Vorsitzenden Richters Günther Heinsohn „Haben Sie die Taten zusammen mit Herrn Akmanlar begangen?“ antwortet Vargas „Nein!“ Dann schildert er die Ereignisse des 31. März 1987.

Er habe im „Tusculum“ Uwe Harms kennengelernt und ihn mit zu sich nach Hause in die Fuhlsbütteler Straße genommen. Dort seien schon sein Mitbewohner Fikri Akmanlar und sein alter Freund, Mario Ziegler, gewesen. Alkohol, Kokain und Aufputschmittel waren im Spiel. Jedenfalls seien alle eingeschlafen. Durch ein Geräusch will Vargas geweckt worden sein. Er sah Ziegler mit einer Waffe vor der Couch stehen, auf der Uwe Harms blutüberströmt zusammengesackt war.

Nun sei für die drei Freunde ein wochenlanger „Horrortrip“ gefolgt. Sie hätten nach einem möglichst unauffälligen Weg gesucht, sich der Leiche zu entledigen. Vargas und Akmanlar fuhren nur noch gelegentlich zum Umziehen in die Barmbeker Wohnung. Sonst wohnten sie bei Ziegler und dessen Freundin Helle. Sie wurde schließlich – so Vargas – eingeweiht.

Am 23. April 1987 kam es dann an der Lübecker Straße zum Eklat. Helle soll getobt haben: „Ihr Spinner trinkt, lacht, spielt Karten, und in eurer Wohnung liegt ein Toter!“ Daraufhin habe Ziegler im Streit seine Freundin erschossen und die Waffe auf Vargas und Akmanlar gerichtet. Beim Versuch, ihm gemeinsam die Waffe zu entreißen, habe sich der für Mario Ziegler tödliche Schuss gelöst.

Von Redaktion

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