✝️ Berthilde Gruber, 29 Jahre, Österreicherin – 7. Februar 1970, Frankfurt am Main, Hessen 🇩🇪💔

Berthilde Gruber, auch »Betty« oder »Berthi« genannt und seit 1965 als so genanntes „Animiermädchen“ in Deutschland, hatte in der Frankfurter Taunusstraße 37 »Hedi’s Bierbar« betrieben. Gewohnt und geschlafen hatte sie im Röderbergweg 120c, im Appartement des Bar-Geschäftsführers Yossef Levy, im Milieu als »Karate-Joschi« bekannt. Levy kam aus Haifa, Israel, war einst Fallschirmjäger im Sinai-Krieg und in seiner Heimat wegen Eigentumsdelikten und Zuhälterei vorbestraft. Er war 1967 illegal nach Deutschland gekommen.

In einem Brief an ihre Schwester schrieb sie über ihn:
„Er hat mich mißhandelt. Ich will jetzt mein Geld zurückhaben und mich von ihm trennen.“

Berthilde wurde von Levy niedergeschlagen und erwürgt und unter Mithilfe von Ilke Petersen in einen Teppich gerollt und drei Tage im Kofferraum deponiert. Dann wurde die Leiche mit Salzsäure entstellt und schließlich im Wald vergraben.

Himmelfahrt-Spaziergänger hatten am 7. Mai 1970 im Wald auf dem »Königstuhl« bei Heidelberg eine nackte. verweste und zerfressene Frauenleiche ohne Gesicht entdeckt. Knochenprellungen und Rippenfrakturen, Schädelverletzungen und das gebrochene Zungenbein ließen auf eine Gewalttat schließen. 

Als sechs Monate später in der ZDF-Fahndungsschau »Aktenzeichen XY … ungelöst« eine mit blonder Perücke versehene Plastik-Nachbildung des Kopfes der Toten gezeigt wurde, erkannte der Österreicher Friedrich Gruber in Oberwölz seine Tochter.

Der Kriminalkommissar Moritz Furtmayr vom hessischen Landeskriminalamt in Wiesbaden hatte nach dem von ihm entwickelten »Koordinaten-Diagramm-Verfahren, den Skelettkopf der Toten vom Königstuhl mit Plastikmasse ausmodelliert und behaart. Ein Zahnbild gab letzte Gewißheit.

Ein Heidelberger sah am 10. Februar, dem Faschingsdienstag 1970, auf dem Königstuhl einen roten Mercedes 230 SL mit einer blonden Frau gesehen. Petersen besaß einen Wagen dieses Typs. Kennzeichen F — IB 8. Der Wagen war just am Tag der »XY«-Sendung verkauft und umgemeldet worden. Und vier Tage nach der ZDF-Sendung war Ilke Petersen unter ihrem Mädchennamen Hampe in die USA geflogen. Am Strand von Miami erfuhr sie, daß sie über Interpol mit einem Haftbefehl wegen Mordverdachts gesucht würde.

Levy war inzwischen unter Mordverdacht verhaftet worden. und er hatte Ilke Petersen schwer belastet: Sie habe Betty bei einer Auseinandersetzung im Februar gewürgt, er selbst habe die Ex-Geliebte nur geprügelt.

Von Redaktion

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